Informationen zum Winterhilfswerk (WHW)
Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes (kurz WHW) war in der Zeit des Nationalsozialismus eine Stiftung öffentlichen Rechts mit Sitz in Berlin, die Sach- und Geldspenden sammelte und damit bedürftige „Volksgenossen“ entweder unmittelbar oder über Nebenorganisationen der „Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt“ (NSV) unterstützte. (Quelle: Wikipedia)
Das Winterhilfswerk (WHW)
Der Alltag vieler – in Großstädten wie in „Notstandsgebieten“ des Bayerischen Waldes, der Rhön oder des Spessarts war nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 durch Arbeitslosigkeit, Armut, Wohnungsnot und Hunger bestimmt. Das Winterhilfswerk (WHW) wurde als Nothilfeaktion eingerichtet, um schnell sichtbare Erfolge bei der Bekämpfung der Folgen von Arbeitslosigkeit und Armut vorzuweisen. Während der Wintermonate angeordnete und in der NS-Propaganda breit dargestellter Haus- und Straßensammlungen trugen zur Bekanntheit des Winterhilfswerks bei. Nach der Gründung im September 1933 nahm das Winterhilfswerk als Organisation schnell recht große Ausmaße an – nicht zuletzt wegen des enormen Spendenaufkommens.
Der Verkauf von Abzeichen
Aufgrund seines Abzeichenverkaufs wurde das WHW zu einer der bekanntesten und den Alltag bestimmenden Erscheinungen im NS-Regime. Von Oktober 1933 bis März 1943 wurden etwa 8.000 verschiedene Abzeichen in unterschiedlichsten Ausführungen und Materialien zu den monatlichen Sammlungen und lokalen Anlässen in Millionenauflage veröffentlicht.
Die Motive in Sammelsätzen
Sammelsätze des WHW von 1933-43 umfassen u.a. Stickereien, Holzfiguren, Kunstharz-Narzissen, Ansteckblumen aus Papier und Halbedelsteine aus Idar-Oberstein auf Tier-Ansteckern aus Aluminium. Große deutsche Dichter und Künstler wie Johann Wolfgang von Goethe, Ulrich von Hutten, Walther von der Vogelweide und Tilman Riemenschneider, geschichtliche Größen wie Friedrich der Große sowie andere bekannte Persönlichkeiten wie Gottfried Daimler konnten in Glas oder Kunststoff erworben werden. Ebenso wurden Porzellanfiguren mit Märchenmotiven und/oder Trachten sowie Vögel und Schmetterlinge für das WHW hergestellt. Die Sammelsätze sprachen auch bewusst den Sammeltrieb der Menschen an.
Hohes Spendenaufkommen
Das WHW unterstand der Aufsicht des Propagandaministeriums und erreichte sehr hohe Einnahmen durch Sach-, Steuer- und Geldspenden, die von Einzelpersonen, Firmen oder Verbänden geleistet wurden. Das Winterhilfswerk war das anmutige Gesicht einer gut geölten NS-Propagandamaschinerie, die scheinbar bürgerlich auf angeblich soziale Werte baute, um eine sog. „Volksgemeinschaft“ zu fördern.
Die Propaganda
Diese perfide Propaganda-Strategie, zeigte sich nicht nur bei „Winterhilfe“-Ansteckern in Bomben- und Granatenform oder Aufkleber-Lösungen wie „Opferwille entscheidet“ oder „Seid Sozialisten der Tat“ unter dem Konterfei des Preußenkönigs, sondern auch durch große Haus- und Straßensammlungen, wie staatlich verordnete „Eintopftage“, die unter Aufsicht standen und deren Einhaltung überprüft wurde.
Literatur zum Thema
Zum Thema „Winterhilfswerk“ gibt es einiges an Literatur. Hier sind besonders die Autoren Reinhard Tieste, Holger Rosenberg, Harry Rosenberg und Wolfgang Gatzka zu nennen, die hier als Quellen verwendet werden. Viele ihrer Bücher sind nur noch antiquarisch zu bekommen.
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